Verantwortungsbewusst investieren:

ESG Integration und Engagement

 

ESG-Integration kann zu besseren Anlageentscheidungen führen

Proprietäre Tools und Systeme ermöglichen ESG-Engagement, -Research und Zusammenarbeit innerhalb unseres globalen Analystenteams. Da sie einen anlegerorientierten Ansatz verfolgen, sind sie am besten in der Lage, das tiefgreifende Fundamentalresearch zu betreiben, das notwendig ist, um ESG-Themen und ihre Auswirkungen auf Wertpapiere wirklich zu verstehen.

Der Vorteil aktiven Engagements

Für uns als aktive Anleger ist Engagement ein wesentlicher Teil unseres Investmentprozesses. Jedes Jahr treten die Analysten von AB in Kontakt mit den Führungskräften von Unternehmen und anderen Organisationen, einschließlich Kommunen und supranationalen sowie staatlichen Emittenten. Außerdem engagieren wir uns selektiv über unsere Abstimmungs- und Stimmrechtsvertretungsaktivitäten.

Diese Verbindungen ermöglichen es uns, Geschäftspraktiken und Ansätze im Umgang mit sich rasch entwickelnden ESG-Themen zu bewerten, zu diskutieren und Verbesserungen zu fördern. Wir sind davon überzeugt, dass Engagement zu besserem Research und besseren Ergebnissen für unsere Kunden, unsere Gemeinschaften und die Welt führen kann.

Prozess in der Anwendung

Bei der ESG-Integration geht es darum, sorgfältig zu prüfen, wie sich wesentliche ESG-Themen auf die Anlageattraktivität eines Unternehmens auswirken.

Proprietäre Plattformen für Researchkooperation

Wir haben innovative Plattformen entwickelt, die die Zusammenarbeit zwischen unseren Analysten im Rahmen des Researchs und Dialogs mit Emittenten auch über Anlageklassen hinweg fördern.

ESIGHT

Die zentrale Anlaufstelle, über die alle AB-Investmentteams auf hauseigene Informationen über ESG-Praktiken von Unternehmen zugreifen und diese austauschen können. Im Jahr 2020 haben wir mehrere ESIGHT-Erweiterungen eingeführt, darunter ein ESG-Wissenszentrum, COVID-19-Research und Länder-ESG-Scores für festverzinsliche Wertpapiere.

PRISM

Unsere ESG-Research-Plattform für festverzinsliche Wertpapiere bietet unabhängige ESG-Bewertungen und Scores, die sich auf Anlageentscheidungen auswirken. Das Ziel ist klar: Bessere und schnellere Informationen sollen bessere Entscheidungen ermöglichen und zu robusteren Portfolios führen.

Prozess im Praxistest

Chilenischer Elektrizitätssektor


Die Stromerzeugung ist ein sehr kapitalintensives Geschäft und Chile ist stark von Kohle abhängig, weshalb Unternehmen des Sektors zögern, in Betrieb befindliche Kohlekraftwerke stillzulegen. Außerdem wären viele preissensible Verbraucher nicht in der Lage, höhere Strompreise zu bezahlen, um den Übergang von Kohle zu erneuerbaren Energien zu finanzieren. Wir haben mit den vier größten chilenischen Stromerzeugungsunternehmen (AES Andes, Colbun, Engie Energia Chile und Enel Chile) und einer Gesellschaft zur Finanzierung des Stromsystems (CHIPEC) Gespräche über die schrittweise Stilllegung von Kohlekraftwerken und die Schaffung innovativer Möglichkeiten zur Finanzierung des Übergangs zu erneuerbaren Energien geführt.

In der ersten Jahreshälfte 2021 kündigte Engie Energia Chile an, alle seine Kohlekraftwerke bis 2025 zu schließen. AES Andes gab Pläne bekannt, mehr als die Hälfte seiner Kohlekraftwerke außer Betrieb zu nehmen. Um einkommensschwache Haushalte während der kurzen Phase höherer Strompreise infolge der Energiewende zu unterstützen, hat AB zusammen mit der chilenischen Regierung und chilenischen Banken mit der Gründung von CHIPEC eine kreative Lösung geschaffen.

AB hat zudem gemeinsam mit der chilenischen Regierung einen ehrgeizigen Plan zur Senkung der CO2-Emissionen entwickelt. Chile war der erste Staat, der eine nachhaltigkeitsbezogene Anleihe aufgelegt hat, die an das Erreichen von Zielen bei der Dekarbonisierung des Versorgungssektors gebunden ist. Mit den Kennzahlen, die bei dieser neuen Anleihe angestrebt werden, wird eine strengere Politik verfolgt als mit den bisherigen staatlichen Maßnahmen; sie entspricht in etwa einem Zwei-Grad-Ziel.

Am 30. September 2022 kündigte Enel Chile die Schließung seines letzten Kohlekraftwerks, Bocamina II, an. Damit ist Enel Chile das erste Unternehmen dieser Gruppe, das alle seine Kohlekraftwerke deutlich früher als bisher zugesagt vom Netz nimmt. Dieser Fortschritt wird ein zentrales Element des Engagements von AB bleiben.

Sasol


Zur Unterstützung der Dekarbonisierungsbemühungen des südafrikanischen Energiekonzerns Sasol setzte AB sein Engagement 2021 als Co-Lead der Investorengruppe Climate Action 100+ (CA 100+) fort. Auch wenn Sasol noch einen langen Weg vor sich hat, bis es seine Klimaziele erreicht, hat das Unternehmen 2021 erhebliche Fortschritte gemacht.

Nach Gesprächen mit Sasol Anfang 2021 äußerten AB und die anderen CA100+-Investoren ihre Bedenken bezüglich der Dekarbonisierungspläne des Unternehmens gegenüber dem Vorstand. Anfang September wandten wir uns schriftlich an den Vorstand und teilten ihm die Erwartungen der Investoren hinsichtlich der Offenlegung der Klimastrategie mit, die sich durch einen überzeugenden Übergangsplan, ein klares Konzept für die Erreichung von Klimaneutralität bis 2050, einen glaubwürdigen Kapitalplan und Transparenz über bestehende Unsicherheiten auszeichnen sollte.

Im selben Monat veröffentlichte Sasol einen soliden Plan für seine Netto-Null-Verpflichtung bis 2025, neue Emissionsreduktionsziele, eine Dekarbonisierungsstrategie, Kapitalallokationspläne, eine CA100+ Benchmark-Selbstbewertung und eine TCFD-Erklärung. Darüber hinaus steigerte das Unternehmen die Beschaffung erneuerbarer Energien an seinem Standort Secunda, dem Einzelstandort mit den höchsten CO2-Emissionen weltweit, von 900 auf 1.200 Megawatt bis 2030.

Im November trafen sich AB und die CA 100+-Gruppe mit dem Vorstand von Sasol, um die Strategie, deren Umsetzung, die finanzielle, politische und operative Machbarkeit der vorgeschlagenen Lösungen sowie Alternativen zu fossilen Brennstoffen zu diskutieren. Noch im selben Monat wurde der rechtlich nicht bindende Beschluss der Geschäftsleitung zum Klimaplan von 96% der Aktionäre angenommen. AB und die CA 100+-Investorengruppe werden ein weiteres Schreiben an den Vorstand schicken, in dem die Bedeutung der effektiven Umsetzung des Plans hervorgehoben wird, und ihr Engagement im Jahr 2022 fortsetzen.

National Vision


Im Jahr 2019 stimmte AB gegen eines der Vorstandsmitglieder von National Vision: Das Unternehmen hatte es versäumt, die klassifizierte Struktur seines Vorstands und die besonderen Mehrheitsanforderungen für Satzungsänderungen im Jahr nach seinem Börsengang aufzuheben.

 Das Unternehmen wies noch weitere aktionärsunfreundliche Merkmale auf, wie z. B. ein Mehrheitswahlsystem, fehlende Aktionärsrechte zur Einberufung einer außerordentlichen Versammlung oder zur Handlung durch schriftliche Zustimmung und einen fehlenden Zugang zur Stimmrechtsvertretung.

Wir stimmten auch 2020 gegen das Management. Denn die Bestimmungen zum klassifizierten Vorstand und besonderen Mehrheitsanforderungen blieben bestehen. Im Proxy Statement wurde jedoch auf Pläne hingewiesen, diese Bestimmungen 2021 aufzuheben. Nach mehreren Gesprächen mit

National Vision über diese Governance-Themen wurde unser Feedback schließlich im Proxy Statement von 2021 mit der Abschaffung des klassifizierten Vorstands und der besonderen Mehrheitsanforderungen berücksichtigt. Das Unternehmen veröffentlichte auch seinen ersten Corporate Responsibility Report, der eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse und Offenlegungen gemäß den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) und des Sustainability Accounting Standards Board (SASB) beinhaltete.

In diesem Dokument zum Ausdruck gebrachte Meinungen stellen keine Analysen, Anlageberatungen oder Handelsempfehlungen dar, spiegeln nicht unbedingt die Ansichten aller Portfoliomanagementteams bei AB wider und können von Zeit zu Zeit überarbeitet werden.

Die vorgestellten Fallstudienbeispiele sind nicht als Anlageempfehlungen von AllianceBernstein zu verstehen.

Was bringen die Engagements mit den Unternehmen?

Engagement ist ein wesentlicher Teil unseres Investmentprozesses. Jedes Jahr treten unsere aktiven Analysten mit den Führungskräften öffentlicher und privater Unternehmen und Nicht-Unternehmenseinheiten, einschließlich Kommunen und supranationalen sowie staatlichen Emittenten, in Kontakt.

Wir engagieren uns selektiv über unsere Abstimmungs- und Stimmrechtsvertretungsaktivitäten. Dieser Dialog ist Kernbestandteil unserer Research- und Investmentprozesse.

  • Unabhängige Perspektiven: Mit direktem Zugang zum Management versuchen unsere aktiven Aktien- und Anleihenanalysten und unser Investmentteam für verantwortungsbewusstes Investieren, im Dialog mit den Unternehmen unvoreingenommene Perspektiven zu ESG-Themen zu entwickeln. Verschiedene Teams können sich bei Bedarf getrennt oder gemeinsam engagieren.
  • Hauseigene Instrumente: Mithilfe unserer hauseigenen Researchinstrumente und Kollaborationstools können AB-Analysten ihre Erkenntnisse in Echtzeit austauschen und notwendige Folgemaßnahmen für erweiterte Engagements ergreifen.
  • Konstruktiver Ansatz: Als große Kapitalverwalter können wir eine konstruktive Zusammenarbeit mit Managementteams und gegebenenfalls Aufsichtsräten eingehen, um ein Forum zur Diskussion vieler branchenbezogener Themen, einschließlich ESG-Fragen, zu schaffen.

Engagement in Aktion

Fallstudie: Energie in Indien

Die Analysten von AB versuchen zu klären, wie ein führendes Energieunternehmen die Entwicklung von Flüssigerdgas angeht, um sich beim Übergang zu einer CO2-ärmeren Wirtschaft zu positionieren.

Fallstudie: Versicherung In Brasilien

Unser Team befragt das Management, um Diskrepanzen zwischen den ESG-Ratings und den tatsächlichen Praktiken und Offenlegungen des Unternehmens in Bezug auf die Sicherheit von Finanzprodukten und den Zugang zu Krankenversicherungen zu erörtern.

Fallstudie: Finanzdienstleister in den USA

Wir arbeiten mit einem großen US-Finanzdienstleistungsunternehmen zusammen, um zu klären, wie die Treibhausgasziele für Scope 1, 2 und 3 festgelegt werden können und ob sie sinnvoll sind und in die Geschäftsstrategie des Unternehmens integriert werden können.