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Die wirtschaftlichen Grundlagen der Emerging Markets (EM) stellen sich aktuell sehr solide dar. Die globale Konjunktur stabilisiert sich und das Wachstum in den Schwellenmärkten beschleunigt sich.

Nicht nur das Wachstum der Länder, sondern auch der Unternehmensgewinne. Und die Risiken sinken. Die Aussenbilanzen der Länder verbessern sich, die Währungen erstarken, es ist also ein sehr gutes Umfeld für EM-Anleger.

Ich glaube, viele Anleger haben gezögert, sich an den Schwellenmärkten zu engagieren, weil sie besorgt über die Auswirkungen der steigenden Zinsen in den USA waren. Ich denke, dass diese Sorgen weit überzogen sind. Denn die Zinsen in den USA steigen, weil sich das globale Wachstum verstärkt. Dadurch steigt die Nachfrage nach Produkten aus den Emerging Markets. Wir sehen es an den Export- und Umsatzzahlen der Länder bzw. Unternehmen.

Das ist also ein Teilaspekt eines sich verbessernden Gesamtbildes. Ein Rückblick auf die Mitte des vergangenen Jahrzehnts zeigt, dass EM-Aktien um 135 % stiegen, während die Fed den Leitzins von 1 % auf 5,25 % anhob. Aktuell sind wir erst bei einem Anstieg von 25 %, ich denke, es ist noch viel Luft nach oben.

Ich glaube, dass die Sorgen um Protektionismus letztlich weniger Auswirkungen auf den breiten Markt hatten, als viele befürchteten. Das offensichtliche Opfer ist bislang Mexiko, das Land litt stark unter den verschlechterten Beziehungen zu den USA. Doch wenn man andere Länder mit Handelsbeziehungen zu den USA betrachtet, wird das Bild vielschichtiger.

Das iPhone etwa wird in verschiedenen asiatischen Ländern hergestellt. Nicht aufgrund niedriger Lohnkosten, sondern weil dort Cluster von kooperierenden Unternehmen vorhanden sind, die ein begehrtes Produkt zu einem wettbewerbsfähigen Preis produzieren. Noch nie wurde bislang ein iPhone in den USA hergestellt.

Man kann nicht einfach mit dem Finger schnippen und sagen: „Wir müssen die hier herstellen.“ Wenn man es täte, würden die Geräte Tausende von Dollars kosten, und die Amerikaner sind nicht bereit, so viel zu bezahlen. Es ist also nicht einfach, Offshore-Produkte heimzuholen, wenn sie aus anderen Gründen als Lohnkosten ausgelagert wurden.

Währungsrisiken müssen bei Investments in den Emerging Markets beachtet werden. Sie sind für ein Viertel der Volatilität in einem typischen Portfolio verantwortlich. Wir denken daher, dass es wichtig ist, die Währungsrisiken aktiv zu managen. Es kann entweder volatilitätsmindernd oder ertragssteigernd wirken oder zumindest die Konstanz der Erträge verbessern.

Das Aufregende an EM-Investments ist, dass die dortigen Kapitalmärkte noch Ineffizienzen aufweisen, die aktive Manager ausnutzen können. Die Informationen fliessen langsamer, viele sehen die Interaktion zwischen Branchen auf globaler Ebene nicht. Deshalb kann man mit einem researchbasierten Ansatz entweder den Markt signifikant outperformen oder die inhärente Volatilität eines herkömmlichen, passiven EM-Ansatzes senken.

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