Die aktuell niedrige Volatilität an den Anleihenmärkten wird nicht ewig andauern. Dabei ist es nicht so wichtig zu wissen, ob eine Korrektur in den nächsten Wochen oder im nächsten Jahr ansteht. Viel entscheidender ist eine effiziente Handelsstrategie, die sowohl in ruhigen als auch in turbulenten Marktphasen funktioniert.

Die Handelsexpertise war im festverzinslichen Bereich schon immer essenziell wichtig, weil die Anleihenmärkte sehr fragmentiert sind. Es gibt weltweit weitaus mehr Anleihen als Aktien. Daraus die passenden Wertpapiere auszuwählen, erfordert Ausdauer und Können.

Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Wichtigkeit des Handels noch verstärkt, denn seit der globalen Finanzkrise sind die Anleihenmärkte nicht mehr so liquid wie zuvor. Bei mangelnder Liquidität können kleine Ereignisse grosse Kursbewegungen nach sich ziehen. Das „Taper Tantrum“ in den USA von 2013 und seine europäische Variante Anfang dieses Jahres illustrieren dies. Beide Ereignisse wurden durch Zentralbanker ausgelöst, die Hinweise auf die mögliche Reduzierung von stimulativen Anleihenkaufprogrammen gaben.

Wir wollen damit nicht sagen, dass eine Wiederholung unmittelbar bevorsteht. Aber wir sind davon überzeugt, dass ein derartiger Schock irgendwann kommen wird, und dass die Menschen bezüglich der zeitlichen Prognose notorisch schlecht sind. Daher ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. Und die beste Vorbereitung an den heutigen Anleihenmärkten besteht im Einsatz von guten Händlern und Handelssystemen.

Mehr Transparenz

Erfreulicherweise wird der Handel immer effizienter und transparenter, was wiederum der Marktliquidität zugutekommen sollte. Vor zwanzig Jahren fand der Anleihenhandel meist im ausserbörslichen Freiverkehr statt. Die Preisfindung war daher oft etwas willkürlich. Man musste mitunter Stunden am Telefon verbringen, um einen handelswilligen Kontrahenten zu finden.

Heute machen es die rasant wachsenden elektronischen Handelsplattformen möglich, ohne Makler schnell und direkt mit anderen Käufern und Verkäufern zu handeln.

Die grosse Anzahl an Plattformen variiert jedoch stark hinsichtlich Qualität und Reichweite. Händler haben aber nur ein Paar Augen. Daher haben wir in unsere hauseigene Plattform ALFA investiert, die einen Überblick über den gesamten Anleihenmarkt bietet. Dadurch verbessern sich Effizienz und Transparenz. Mit dem Komplettüberblick auf einem Bildschirm können die Händler leichter Anlagechancen identifizieren. Um ALFA auch am breiten Markt zu positionieren, haben wir uns mit Algomi* zusammengetan, die die Plattform weiterentwickeln und vermarkten werden.

Der menschliche Faktor

Nun ist die Technologie immer nur so schlau wie der Mensch, der sie einsetzt. Deshalb haben wir Händler eingestellt, die Erfahrung bei Hedgefonds und großen Investmentbanken vorweisen können und die über Expertise in der Einpreisung von Liquidität verfügen.

Darüber hinaus haben wir den Händlern eine zentrale Rolle im Investmentprozess zugewiesen. In der Vergangenheit erhielten die Händler von den Fondsmanagern Listen mit Wertpapieren, die sie zum bestmöglichen Kurs kaufen oder verkaufen sollten. Das reicht nicht mehr aus. Heute machen die Händler selbst Vorschläge, welche Papiere zu welchem Zeitpunkt gehandelt werden sollten.

Ein erfolgreicher Händler muss tiefer schürfen, um Chancen zu finden, und flexibel agieren, um sie zu nutzen. Die besten ihres Fachs sind mehr als nur Händler: Sie sind auch Ideengeber und Risikomanager.

Teilen zum Wohle aller

Wir glauben, dass ALFA langfristig tief greifende Veränderungen bewirken wird. Indem es den direkten Handel von Assetmanagern weltweit miteinander ermöglicht, wird es die gesamte Marktliquidität verbessern. Der daraus resultierende effizientere, transparentere und sicherere Anleihenmarkt bringt Vorteile für alle Marktteilnehmer.

Je weiter sich diese Art von Technologie an den Anleihenmärkten verbreitet, umso besser wird es für die Gesamtstabilität sein. Daher erscheint es uns sinnvoll, ALFA mit dem breiten Markt zu teilen, im Gegensatz zum Kreditresearch und den Bewertungsmodellen, die wir weiterhin für uns behalten.

Hinzu kommt, dass die verbesserte Transparenz in allen Marktsituationen hilfreich sein sollte, ob nun in den heutigen, ruhigen Märkten oder den potenziell stürmischen Phasen in der Zukunft. Das ist von entscheidender Bedeutung, denn selbst der beste Händler oder Fondsmanager kann unmöglich wissen, wann genau die nächste Krise oder Korrektur kommt.

* Algomi wurde 2012 gegründet. Das Unternehmen schafft mit den Handelssystemen Honeycomb, Synchronicity und Algomi ALFA ein Anleihen-Informationsnetzwerk, das es allen Marktteilnehmern ermöglicht, Daten sicher und intelligent für wertvolle finanzielle Handelsverbindungen zu nutzen. Algomi beschäftigt 120 Mitarbeiter in seinen Büros in New York, London und Hongkong.

Die in diesem Dokument zum Ausdruck gebrachten Meinungen stellen keine Recherchen, Anlageberatungen oder Handelsempfehlungen dar und spiegeln nicht notwendigerweise die Ansichten aller Portfoliomanagementteams bei AB wider.

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