Anleger sagen oft: „Ich möchte das Kursanstiegspotenzial von Aktien, aber nicht deren Kurseinbrüche.“ Dann sprechen wir mit ihnen über ein Konzept, das sich in letzter Zeit verbreitet hat – die sogenannte Aufwärts-Abwärts-Partizipation. Es ist ein einfaches Konzept, das illustriert, wie eine auf den Schutz vor Verlustrisiken konzentrierte Strategie den Markt tatsächlich langfristig übertreffen kann.
Stellen Sie sich ein hypothetisches weltweites Aktienportfolio vor, das an einer Rallye zu 90 % partizipiert, bei einer Verkaufswelle aber nur 70 % der Verluste des Marktes hinnehmen muss. Es sei Ihnen verziehen, wenn Sie dachten, dass es eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung erzielt hat, aber dem ist nicht so. Nach 30 Jahren hatte dieses Portfolio zweieinhalb Mal so viel Kapital erwirtschaftet wie der Markt.
Unserer Meinung nach kommt diese Wertentwicklung dem Idealzustand für Anleger so nahe wie keine andere. Es ist jedoch ein hypothetisches Szenario. In Wirklichkeit ist es harte Arbeit, das Verhältnis von 90 % Aufwärtspartizipation zu 70 % Abwärtspartizipation aufrechtzuerhalten.
Unsere Grundprinzipien: Unternehmen mit Wettbewerbsvorteilen anvisieren, die hohe und vorhersehbare Profitabilität über einen längeren Zeitraum erzielen können, als der Markt ihnen das zutraut. Es reicht aber nicht aus, sich auf einfache Checklisten zu verlassen. Um diese Unternehmen zu finden, benötigt man Fachkenntnisse, Research und eine umfassende, reaktionsfreudige Einschätzung von Risiken und Chancen, auf deren Grundlage das Portfolio umschwenken kann, wenn sich (manchmal an unerwarteter Stelle) Gelegenheiten bieten oder wenn es unangenehme Überraschungen gibt.
Trotz geringeren Risikos kann man den Markt langfristig schlagen.
Wo ist der Haken?
Das Ganze hat folgenden Haken: Um gänzlich von diesem Ansatz zu profitieren, müssen Anleger akzeptieren, dass die Wertentwicklung erheblich von der des Marktes abweichen wird. Das fällt nicht schwer, wenn sich das Portfolio in einem schwierigen Marktumfeld behauptet. Die Bewährungsprobe kommt erst, wenn es einer Marktrallye hinterherhinkt. Anleger müssen die langfristigen Erträge im Blick behalten.
Ein reibungsloserer, nervenschonenderer Anlageverlauf kann Aktienanlegern helfen, in Turbulenzen auf Kurs zu bleiben, und letztlich ihre Chancen erhöhen, ihr gewünschtes Anlageziel zu erreichen.
DIE FÜNF ANLAGEPRINZIPIEN FÜR US-AKTIEN
Prinzip 1: Veränderungen nutzen, nicht fürchten
Prinzip 2: Quellen nachhaltigen Wachstums finden
Prinzip 3: Unternehmen mit selbstbestimmter Zukunft finden
Prinzip 4: Kursentwicklung nicht mit Geschäftsentwicklung verwechseln
Prinzip 5: Defensiv beweglich sein