Wachsende Anzeichen für eine COVID-19-Erholung der Schwellenländer
Es gibt zudem zahlreiche Anzeichen, dass die aufstrebenden Volkswirtschaften die Wirtschafts- und Gesundheitskrisen besser bewältigen als die entwickelten Märkte. China war ein Vorreiter bei der Erholung, und die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hat schnell große Pläne aufgestellt, als das Wachstum wieder anstieg. Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe hat bereits das Vorkrisenniveau erreicht, und der neue Fünfjahresplan beinhaltet Maßnahmen, um die Abhängigkeit von US-Technologie zu verringern.
Insbesondere China, Taiwan und Südkorea, die 60 % der MSCI-Benchmark ausmachen, waren bei der Eindämmung besonders effizient. Infolgedessen normalisiert sich die wirtschaftliche Aktivität in diesen Ländern schneller als in einigen ihrer Nachbarländer. Und da die Bevölkerung der Schwellenländer eher jünger ist, war die Sterblichkeitsrate in diesen Ländern niedriger – nur 0,23 % gegenüber 1,15 % in den Industrieländern, so eine aktuelle Studie des Imperial College.
Fortschritt an vielen Fronten
Eine niedrigere relative Verschuldung gibt den Schwellenländern einen weiteren fundamentalen Schub. Die Industrieländer – vor allem die USA – sind mit einer viel höheren Verschuldung in die Pandemie gestartet als viele Schwellenländer. Es wird erwartet, dass der Schuldenstand in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in den USA weiter ansteigt, da die USA ihren Weg aus der Wirtschaftskrise mit der Druckerpresse finanzieren. Das wird wahrscheinlich dazu beitragen, die Währungen der Schwellenländer zu stützen, die zuvor unter Druck standen, nun aber beginnen, gegenüber dem US-Dollar aufzuwerten (Abbildung links). Ein schwächerer US-Dollar würde den Unternehmen in den Schwellenländern zugutekommen und ihr Ertragspotenzial erhöhen (Abbildung rechts).